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(Wpisuje zdaj¹cy przed 

rozpoczêciem pracy)

 

 
 

 
 

KOD ZDAJ¥CEGO 

 

 
 
 
 
 
 

MND-W2A1N-021 

 

EGZAMIN MATURALNY 

Z JÊZYKA NIEMIECKIEGO 

 

DLA KLAS DWUJÊZYCZNYCH 

 

Arkusz II 

 

ROZUMIENIE TEKSTU CZYTANEGO 

TEST LEKSYKALNO-GRAMATYCZNY 

 

Czas pracy 120 minut 

 

Instrukcja dla zdaj¹cego 

 

1. 

Proszê sprawdziæ, czy arkusz egzaminacyjny zawiera 8 stron. 

Ewentualny brak nale¿y zg³osiæ przewodnicz¹cemu zespo³u 

nadzoruj¹cego egzamin. 

2. 

Obok ka¿dego zadania podana jest maksymalna liczba 

punktów, któr¹ mo¿na uzyskaæ za jego poprawne rozwi¹zanie. 

3. 

Ocena koñcowa jest otrzymywana w wyniku pomno¿enia 
przez 2 sumy punktów uzyskanych ze wszystkich arkuszy. 

4. 

Nale¿y pisaæ czytelnie, tylko w kolorze niebieskim lub 
czarnym.  

5. 

B³êdne zapisy nale¿y wyraŸnie przekreœliæ. Nie wolno u¿ywaæ 
korektora. 

6. 

Do ostatniej kartki arkusza do³¹czona jest karta oceny,  

któr¹ w tym arkuszu wype³nia egzaminator. 

7. 

Podczas egzaminu nie mo¿na korzystaæ ze s³ownika. 

 

¯yczymy powodzenia! 

 
 
 
 
 
 

ARKUSZ II 

 

MAJ 

ROK 2002 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Za rozwi¹zanie 

wszystkich zadañ 

mo¿na otrzymaæ 

³¹cznie 15 punktów. 

(Wpisuje zdaj¹cy przed rozpoczêciem pracy) 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PESEL ZDAJ¥CEGO 

 

 

Miejsce 

na naklejkê 

z kodem 

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TEXT 1 

 

Das Glück der Fernbedienung 

 

Im Fernsehwohnzimmer hat es eine Revolution gegeben. Schuld daran ist die Fernbedienung, 
die den Zuschauer zum ständigen Umschalten durch alle Kanäle verführt. „Switching“ nennt 
man das. 
Eine Reihe von Sendungen ist gegen das Switching noch halbwegs immun. So etwa die 
Krimiserien „Ein Fall für Zwei“ und „Derrick“. Knapp 80 Prozent sehen sie vom Anfang bis 
zum Ende. Ähnliches gilt für populäre Fortsetzungsfilme und große Unterhaltungsshows, aber 
auch Nachrichtensendungen gehören dazu. Bei anspruchsvollen Spielfilmen jedoch, sowie bei 
literarischen Programmen schalten die Zuschauer massenweise um. Nur 20 Prozent (oft auch 
weniger) sehen diese Programme in voller Länge. 
Einen traurigen Rekord hält die Strauß-Oper „Salome“. Künstlerisch war sie ein Höhepunkt 
im musikalischen Programm des ZDF, allerdings sehr anspruchsvoll. Die Zuschauerzahl 
schien zunächst zufriedenstellend: 4,4 Millionen Zuschauer wurden errechnet. Doch diese 
Zahl täuschte. Tatsächlich haben nur vier Prozent, also weniger als 180 000 Zuschauer, die 
Oper bis zum Ende angeschaut. 
Zu welchen Schlussfolgerungen führt eine solche Feststellung? Als „gnadenlose Diktatoren, 
die ihre Fernbedienung als Waffe einsetzen“, so hat die Schauspielerin Elisabeth Trissenaar 
das Fernsehpublikum kürzlich beschrieben: „In der wichtigsten Szene des Films weine ich 
und bin zu Tode betrübt – und der Fernsehzuschauer geht in die Küche und holt sich ein Bier, 
oder er wechselt ungerührt auf einen anderen Kanal.“ 
Es gibt aber auch Medienkritiker, die dem Phänomen des Switching eine positive, eine die 
Phantasie des Zuschauers geradezu befreiende Wirkung zuschreiben. Mit dem Switching – so 
sagen sie – befreie er sich vom Fernsehprogramm, dem er bisher passiv, also hilflos, 
ausgesetzt gewesen sei. Das Fernsehangebot werde nun mehr zum Spielmaterial in seiner 
Hand. Von Kanal zu Kanal wandernd, setze er die Welt neu und für sich immer wieder 
überraschend zusammen. Switching sei die Auflösung der unerträglichen Einbahnstraße vom 
Sender zum Empfänger. 
Und was sagen die Fernsehredakteure und Programmplaner? Sie betrachten den Siegeszug 
der Fernbedienung mit gemischten Gefühlen. Dass der Zuschauer sich von den Zwängen des 
Programms so einfach und bequem befreien kann, ist technisch ein Fortschritt. Aber ist es 
auch ein Gewinn, wenn der Sinnzusammenhang eines Kunstwerkes zerstört wird? 

DSD. S. II, 94 

 

Egzamin maturalny z jêzyka niemieckiego w klasach dwujêzycznych 

Arkusz II

 

 

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Aufgabe 5.  (3 Punkte) 

Lesen Sie den Text und lösen Sie die folgenden Aufgaben! 
 
5.1. Das Wort „Switching“ bedeutet in diesem Text  

 

 

 

(0,5 Punkte)

 

 

A. 

eine künstlerische Revolution im Fernsehzimmer. 

B. 

die Fernbedienung.

 

C. 

das ständige Umschalten durch alle Kanäle.

 

D. 

die Verführung durch Fernsehen.

 

5.2. Die Krimiserien „Ein Fall für Zwei“ und „Derrick“ sind ein Beispiel für Sendungen, die  

___________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________ 

(0,5 Punkte)

 

5.3. Welche Sendungen werden von der Mehrheit der Zuschauer in voller Länge gesehen? 
Nennen Sie zwei! 

 

 

 

 

 

 

 

 

(0,5 Punkte)

 

___________________________________________________________________________ 

___________________________________________________________________________ 

5.4. Die Schauspielerin Elisabeth Trissenaar ist der Meinung, dass ihre Kunst wenig für die 
Zuschauer bedeutet. Welche Reaktionen der Zuschauer zeugen davon? (Nennen Sie zwei!) 

___________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________ 

(0.5 Punkte) 

5.5. Welche Vorteile und Nachteile sehen die Kritiker, Fernsehredakteure und 
Programmplaner im Switching? Nennen Sie je einen! 

 

 

         

(2 x 0,5 Punkte) 

 

__________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

 

Punkte 

/ 3  

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Arkusz II 

 

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TEXT 2 

 

Mein Onkel Fred 

Mein Onkel Fred ist der einzige Mensch, der mir die Erinnerung an die Jahre nach 1945 
erträglich macht. Er kam an einem Sommernachmittag aus dem Krieg heim, schmucklos 
gekleidet, als einzigen Besitz eine Blechbüchse an einer Schnur um den Hals tragend sowie 
beschwert durch das unerhebliche Gewicht einiger Zigarettenkippen, die er sorgfältig in einer 
kleinen Dose aufbewahrte. Er umarmte meine Mutter, küsste meine Schwester und mich, 
murmelte die Worte „Brot, Schlaf, Tabak“ und rollte sich auf unser Familiensofa, und so 
entsinne ich mich seiner als eines Menschen, der bedeutend länger war als unser Sofa, ein 
Umstand, der ihn zwang, seine Beine entweder anzuwinkeln oder sie einfach überhängen zu 
lassen. Er fühlte sich dadurch aber keineswegs gehindert, einem sehr ausgiebigen Schlaf zu 
frönen. 
Ich selbst übte damals eine undankbare Funktion in unserer unbescholtenen Familie aus: Ich 
war vierzehn Jahre alt und das einzige Bindeglied zu jener denkwürdigen Institution, die wir 
Schwarzmarkt nannten. Mein Vater war gefallen, meine Mutter bezog eine winzige Pension, 
und so bestand meine Aufgabe darin, fast täglich kleinere Teile unseres geretteten Besitzes zu 
verscheuern oder sie gegen Brot, Kohle und Tabak zu tauschen. Die Kohle war damals Anlass 
zu erheblichen Verletzungen des Eigentumsbegriffes, die man heute mit dem harten Wort 
Diebstahl bezeichnen muss. So ging ich fast täglich zum Diebstahl oder Verscheuern aus und 
meine Mutter, obwohl ihr die Notwendigkeit solch anrüchigen Tuns einleuchtete, sah mich 
morgens nur mit Tränen in den Augen meinen komplizierten Pflichten entgegengehen. Onkel 
Freds Ankunft weckte in uns allen die Erwartung starker männlicher Hilfe. Aber zunächst 
enttäuschte er uns. Schon vom ersten Tag an erfüllte mich sein Appetit mit großer Sorge und 
als ich dieses meiner Mutter ohne Zögern mitteilte, bat sie mich, ihn erst einmal „zu sich 
kommen zu lassen“. Er war früher Buchhalter gewesen, und als die ersten vier Wochen auf 
unserem Sofa vorüber waren, forderte meine Mutter ihn mit schwesterlicher Sanftmut auf, 
sich nach seiner alten Firma zu erkundigen – er gab diese Aufforderung behutsam auf mich 
weiter, aber alles, was ich ermitteln konnte, war ein absoluter Trümmerhaufen von zirka acht 
Meter Höhe, den ich nach einstündiger mühsamer Pilgerschaft in einem zerstörten Stadtteil 
auffand. Onkel Fred war über das Ergebnis meiner Ermittlungen sehr beruhigt. 
Das Ergebnis in dieser Zeit war dann die Tatsache, dass Onkel Fred gut acht Wochen nach 
seiner erfreulichen Heimkehr die Initiative ergriff. Er erhob sich an einem Spätsommertag 
morgens von seinem Sofa, rasierte sich so umständlich, dass wir erschraken, verlangte 
saubere Wäsche, lieh sich mein Fahrrad und verschwand. 
Seine späte Heimkehr stand unter dem Zeichen großen Lärms und eines heftigen 
Weingeruchs; der Weingeruch entströmte dem Munde meines Onkels, der Lärm rührte von 
einem halben Dutzend Zinkeimern, die er mit einem großen Seil zusammengebunden hatte. 
Unsere Verwirrung legte sich erst, als wir erfuhren, dass er entschlossen sei, den 
Blumenhandel in unserer arg zerstörten Stadt zum Leben zu erwecken. Meine Mutter, voller 
Misstrauen gegen die neue Wertewelt, verwarf den Plan und behauptete, für Blumen bestehe 
kein Bedürfnis. Aber sie täuschte sich. 
Es war ein denkwürdiger Morgen, als wir Onkel Fred halfen, die frisch gefüllten Eimer an die 
Straßenbahnhaltestelle zu bringen, wo er sein Geschäft startete. Und ich habe den Anblick der 
gelben und roten Tulpen, der feuchten Nelken noch heute im Gedächtnis und werde nie 
vergessen, wie schön er aussah, als er inmitten der grauen Gestalten und der Trümmerhaufen 
stand und mit schallender Stimme anfing zu rufen: “Blumen ohne!“ Über die Entwicklung 
seines Geschäftes brauche ich nichts zu sagen: Sie war komentenhaft. Schon nach vier 
Wochen war er Besitzer von drei Dutzend Zinkeimern, Inhaber zweier Filialen, und einen 
Monat später war er Steuerzahler. Die ganze Stadt schien mir verändert: An vielen Ecken 

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Arkusz II

 

 

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tauchten nun Blumenstände auf, der Bedarf war nicht zu decken: Immer mehr Zinkeimer 
wurden angeschafft, Bretterbuden errichtet und Karren zusammengezimmert. 
Jedenfalls waren wir nicht nur dauernd mit frischen Blumen, sondern auch mit Brot und 
Kohlen versehen und ich konnte meine Vermittlertätigkeit niederlegen, eine Tatsache, die viel 
zu meiner moralischen Festigung beigetragen hat. 
Onkel Fred ist längst ein gemachter Mann: Seine Filialen blühen immer noch, er hat ein Auto 
und ich bin als sein Erbe vorgesehen und habe den Auftrag, Volkswirtschaft zu studieren, um 
die steuerliche Betreuung des Unternehmens schon vor Antritt der Erbschaft übernehmen 
können.

Aus: Heinrich Böll, Mein Onkel Fred, Gesammelte Erzählungen Band 1 

 
 
 
Aufgabe 6. (7,5 Punkte) 

Lesen Sie den Text und lösen Sie die folgenden Aufgaben! 
 
6.1. 

Was erfahren wir von den Lebensbedingungen nach 1945? (2 Informationen)  

(2x 0,5 Punkte)

 

__________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

 

6.2.    Welche Informationen erhalten wir über die familiäre Situation des Erzählers? 

(2 

Informationen) 

       

(0,5 Punkte) 

__________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 
 
6.3. 

Der Erzähler „übte damals eine undankbare Funktion aus“. (Zeile 11) 

 

Womit beschäftigte er sich?   

 

 

 

 

 

(0,5 Punkte) 

_________________________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

6.4. 

Die Mutter des Erzählers betrachtete die Tätigkeit ihres Sohnes mit Tränen in den 
Augen, obwohl ihr „die Notwendigkeit solch anrüchigen Tuns einleuchtete“. 
(Zeile 18

Das bedeutet, dass sie:   

 

 

 

 

 

 

(0,5 Punkte)

 

A. 

das Verhalten des Sohnes für tadelnswert hielt. 

B. 

dieses „anrüchige Tun“ gern akzeptierte. 

C. 

wusste, dass die Familie ohne dieses „anrüchige Tun“ nicht überleben würde. 

D. 

diese Notwendigkeit ausnutzte. 

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6.5. 

Onkel Fred enttäuschte anfangs die Familie. Wie reagierte auf sein Verhalten 

A.  der Erzähler?___________________________________________________________ 

_____________________________________________________________ 

(0,5 Punkte)

 

B.  seine Mutter?_________________________________________________________

 

____________________________________________________________ 

(0,5 Punkte)

 

6.6.  

Onkel Fred konnte sich bei seiner alten Firma nicht melden, denn   

(0,5 Punkte) 

__________________________________________________________________________________________ 

6.7. 

Wie reagierte er darauf, dass er keinen Arbeitsplatz hatte?   

 

(0,5 Punkte) 

_________________________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

6.8. 

Warum betrachtete die Mutter die Pläne von Onkel Fred skeptisch? 

(0,5 Punkte)

 

__________________________________________________________________________ 

6.9.     Was für einen Einfluss hatte das Geschäft von Onkel Fred auf 

           

(3 x 0,5 Punkte)

 

A.  die bisherige Tätigkeit des Erzählers? _________________________________________ 

___________________________________________________________________________ 

B.  die Lebensbedingungen der Familie?__________________________________________ 

___________________________________________________________________________ 

C. das zukünftige Leben des Erzählers?___________________________________________ 

___________________________________________________________________________ 

 

6.10.  Wie würden Sie die Tatsache erklären, dass der Blumenhandel in dieser traurigen Zeit  

zu einem Erfolg wurde?   

 

 

 

 

 

(1 Punkt)

 

__________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

 

Punkte 

/ 7,5  

 

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Arkusz II

 

 

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TEXT 3 

 
Schon längst trägt der kulturelle Alltag in Deutschland die Farben vieler Länder. Die 
Globalisierung hat zur Folge, dass die verschiedenen Kulturen intensiver aufeinander 
einwirken als jemals zuvor. Der Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten 
der Kultur und der Medien, Staatsminister Dr. Michael Naumann, über die Chancen 
des Dialogs der Kulturen und die Voraussetzungen für dessen Funktionieren. 

Viele Besucher, die lange nicht in Deutschland waren, mögen überrascht sein über das 

internationale Bild, das sich ihnen in großen Städten wie kleinen Gemeinden bietet – 
jedenfalls kulinarisch: Neben dem Bratwurstgrill sind Döner-Buden eingezogen, aus der 
Eckkneipe wurde ein italienisches Restaurant, in der City konkurriert der original 
US-amerikanische Hamburger mit dem „Asia Snack“. Längst dröhnt aus allen Ecken und 
Enden die gleiche Pop-Hitparade wie im Rest der globalisierten Welt. Ein britischer Architekt 
hat den Deutschen Reichstag umgebaut, eines der berühmtesten deutschen Orchester wird von 
einem Italiener geleitet – der kulturelle Alltag in Deutschland trägt längst die Farben vieler 
Länder. 

Darin liegen Chancen: Kulturen befruchten sich gegenseitig – das hält sie lebendig und 

bewahrt sie vor musealer Erstarrung. Diese Entwicklung birgt aber auch das Risiko der 
kulturellen Entfremdung in sich: Eine weltweit einheitliche Massenkultur provoziert 
Widersprüche – nicht nur zwischen den Kulturen, sondern auch innerhalb der eigenen Kultur. 
Auch in Deutschland verläuft die Entwicklung hin zu einer multikulturellen und 
multiethnischen Gesellschaft nicht konfliktfrei. Mancher empfindet angesichts der immer 
noch viel zu hohen Arbeitslosigkeit Ausländer als Bedrohung für seinen Arbeitsplatz. Zur 
Bereicherung der gastronomischen Landkarte und zur Mehrung des deutschen 
Bruttosozialprodukts sind sie willkommen, aber als Konkurrenten um Arbeitsplätze und 
Lebenspartner werden sie mit Argwohn betrachtet. 

Die gegenwärtig viel diskutierten Globalisierungsprozesse haben zur Folge, dass die 

verschiedenen Kulturen schneller und intensiver aufeinander einwirken, als dies jemals zuvor 
der Fall war. Die Differenzierung unserer Arbeits- und Lebenswelten führt eben auch zu 
schmerzlichen Verlusten der eigenen Identität. Die Menschen suchen nach einer Orientierung, 
die ihnen in dieser Zeit rapiden gesellschaftlichen Wandels ein positives Selbstverständnis 
vermittelt. Geschichte und Kultur können dafür stehen. Aber aus Ressentiments und trotziger 
Selbstbehauptung können sich auch Intoleranz und Abweisung entwickeln, wie zahlreiche 
Beispiele der Ethnisierung von sozialen Konflikten in der jüngsten Vergangenheit weltweit 
gezeigt haben. Auch deshalb steht das Thema der kulturellen Identität heute ganz oben auf der 
Agenda der deutschen Regierungsarbeit. 

Dialog setzt gegenseitige Lernbereitschaft voraus, er verlangt genaues Zuhören und kann 

nur dann funktionieren, wenn man davon ausgeht, dass auch der andere Recht haben könnte: 
Der Weg vom Konflikt zum Dialog kann steinig und weit sein. Teil der Kulturpolitik ist 
deshalb auch die Auseinandersetzung mit der Frage, wie verschiedene Kulturen und 
Lebenswelten aufeinander treffen. Denn nicht zuletzt die Art und Weise, wie sich der 
kulturelle Austausch in unserer Gesellschaft entwickelt, wird die Qualität unseres 
Alltagslebens in zunehmendem Maße prägen. „Kultur“ meint in diesem Zusammenhang 
weniger eine bestimmte eherne Tradition, die sich bei näherer Betrachtung meist als Mythos 
erweist. Kultur als immer wieder neu zu erschaffende zivilisatorische Leistung steht für alle 
Formen von Zweifel, von kritischer Überwindung des jeweils Normalen, Kultur ist eine 
Chiffre für geistige Innovation, für satirisches Gelächter, für Phantasie, für intellektuelle 
Herausforderung – aber auch für Trost, für Entspannung und für all jene Formen von 
Unterhaltung, die nicht automatisch verdummen. Sie ist aus meiner Sicht die schönste Form 
politischer Freiheit in einer demokratisch verfassten Gesellschaft. Kultur hat aber auch etwas 

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Arkusz II 

 

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über alle Grenzen hinweg Verbindendes. Jeder Einzelne sollte seinen Beitrag dazu leisten. 
Der Staat kann vor allem durch eine sozial gerechte Politik, aber auch durch nationale und 
internationale Kulturförderung, die Belebung des Kulturaustauschs, durch Bildungs- und 
Sprachförderung zur Stärkung des Dialogs der Kulturen seiner Verantwortung gerecht 
werden. Und es ist mir durchaus bewusst, dass sich das Verhältnis eines Staates zur Kultur 
vor allem daran erkennen lässt, wie er zu der Kultur seiner Minderheiten steht. 

Wir werden alles dafür tun, dass Deutschland sich im Dialog mit den Kulturen der Welt 

als ein humanistisch geprägtes, kreatives, leistungsfähiges, weltoffenes und gastfreundliches 
Land erweist – nicht nur für die 26 Wochen während der Expo 2000 in Hannover. 

Deutschland 03/2000 

 

 
Aufgabe 7. (4,5 Punkte) 

Lesen Sie den Text und antworten Sie auf die Fragen! 

7.1.  „Der Kulturelle Alltag in Deutschland trägt längst die Farben vieler Länder“, sagte der 

Staatsminister Naumann. Welche Bereiche des kulturellen Alltags erwähnt er als 
Beispiele? Nennen Sie zwei!   

 

 

 

 

 

(0,5 Punkte) 

_________________________________________________________________________________________ 

7.2.  Welche positive Wirkung sieht der Minister im Zusammentreffen von vielen 

Kulturen? 

__________________________________________________________________________ 

_________________________________________________________________  

(0,5 Punkte) 

7.3.  Unter welchen Aspekten werden die Ausländer von den deutschen Bürgern positiv 

und unter welchen negativ betrachtet? Nennen Sie je zwei Aspekte!            

(4 x 0,5 

Punkte)

 

A. positive Aspekte__________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

B. negative Aspekte__________________________________________________________ 

__________________________________________________________________________ 

7.4.  „Dialog setzt gegenseitige Lernbereitschaft voraus”, meint der Minister. (Zeile  35)  

Was versteht er unter dem Begriff „Lernbereitschaft“? 

 

 

(0,5 Punkte) 

_________________________________________________________________________________________ 

7.5.  Auf  welche  Weise  kann  der  Staat  den  Dialog  der  Kulturen  unterstützen?  

(2 Informationen) 

1. 

______________________________________________________________________________________ 

2. _____________________________________________________________ 

(2 x 0,5 Punkte) 

 

Punkte 

/ 4,5  

 

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