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zl 

Nr. 

März 2004

 

Zeitschrift der Studenten des IFG UAM

 

Die Österreich-Bibliothek 

S.3

 

Entweder fühlst du Hip Hop oder du fühlst ihn nicht 

S.9

 

Aus dem Dunstkreis heraus. 

Hitlers Sekretärin beschreibt ihr Leben beim Führer. 

S.6

 

...polnisch für Himbeere... 

S.8

 

Verspätetes Geschlecht 

„Gott hat die Frau geschaffen, damit sie 

den Mann zähmt  

zähmt” – so Voltaire 

S.11

 

Eine ungewöhnliche Wanderung 

aus einem Tagebuch 
S.10 

Kaviar als Statussymbol 

Die in einen Topf geworfenen, über einen Kamm gescherten Po-
len wissen sich einfach nicht zu helfen. Die Klischees wuchern...
 

S.13

 

Daniel Kehlmann „Beerholms Vorstellung”

 

S.4 

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Kontext - Studentenzeitschrift des IFG UAM 

Mitarbeit:          

                                                                                                                                                              

                                         

              Ania Moczynska            amoczynska@poczta.onet.pl                               
              Hanka Kubiak                 hankakubiak@hotmail.com 
              Kaja Poprawska            kajpop@wp.pl 
              Kornelia Konczal           korakonczal@poczta.fm 
              Ola Stachowska            astac@gmx.net 
              Sylwia Iwanejko             lenka82@op.pl  
              Philipp Gmür                  philig@poczta.fm 

 

Homepage und Forum: 

www.kontext.inten.pl 

Kontext, Nr. 1, März 2004 

Seite 2 

          

I

ch hasse die deutsche Sprache. Sie steht keinem gut. Ich weiß, dass ich 

nach dem Deutschunterricht scheußlich aussehe“ - Oskar Wilde war offensichtlich 
nicht mehr zu helfen, wir aber wollen mit dem vorliegenden Blatt der ungerechten 
Verallgemeinerung widersprechen, und beweisen, dass die deutsche Sprache eine 
Gruppe von Auserwählten doch ganz gut kleidet. Vorsichtshalber raten wir Euch a-
ber, die Texte still und jeder für sich zu lesen ;). 
          Wie fangen wir nur an? Vor einem weißen Blatt Papier oder vor dem leeren 
Computerbildschirm sitzend, stellen wir und des öfteren die Frage: bekanntermaßen 
ist ja aller Anfang schwer, so auch der Beginn jeden Artikels für unsere neue Zei-
tung. Wenn diese Schwierigkeiten aber erst einmal überwunden sind, lassen wir un-
seren Ideen freien Lauf. Und davon haben wir eine Menge! Unsere treibende Kraft 
(und Inspiration) ist Herr Maciej Lyk. Philipp sorgt für die graphische und technische 
Gestaltung unserer Zeitung. Grammatikalische und stilistische Unterstützung be-
kommen wir während unseres Schaffens von Nadja Zuzok und Lothar Quinkenstein, 
wofür wir uns herzlich bedanken. Ebenfalls möchten wir uns bei Herrn Darek aus 
dem Computerpool bedanken. 
          Unsere Gruppe bildet ein Kollektivsingular: wir haben keinen Chefredakteur  
und sind alle gleichberechtigt. Unserem Prinzip „Klasse statt Masse“ übereifrig fo l-
gend, machen wir einen großen Bogen um das Mittelmäßige , um uns auf das Groß-
artige zu konzentrieren, wobei sich unsere Tätigkeit als progressiver Universaljour-
nalismus versteht: sich ständig „im Werden“ befindend, sind wir für jede Neuigkeit 
offen. Einmal pro Woche treffen wir uns, um den neuesten Klatsch und Tratsch aus-
zutauschen, fertige Artikel vorzustellen, oder Themen zu besprechen, die uns inte-
ressieren oder die erwähnenswert scheinen. So ist eben unsere spritzige Zeitung 
entstanden, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Jegliche Vorschläge E u-
rerseits sind natürlich herzlich willkommen, wie auch alle schöpferischen Naturen, 
die mitmachen möchten, damit unser „Unternehmen“ kein Strohfeuer wird. Seid Ihr 
der Passivität und der düsteren Stimmung schon überdrüssig, die sich in unserem 
Institut ganz und gar angesiedelt hat und es zum Jammertal gemacht haben? Dann 
meldet Euch bei uns mit Euren Vorschlägen, die wir dann in einer unserer allwö-
chentlichen Sitzung, in lockerer Atmosphäre besprechen werden. Unsere Zeitung 
hat außerdem ihre eigene Homepage, wo Ihr über aktuelle Themen nachlesen und 
die jeweiligen Beiträge im Forum kommentieren könnt. 
 
Viel Spaß beim Lesen! 

Hanka 

Wie fangen wir nur an? 

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Seite 3 

          

Enstehungsgeschichte 

  

          

D

ie Österreich-Bibliothek entstand in  

Zusammenarbeit der Adam-Mickiewicz-

Universität mit dem 
Österreichischen 
Kulturinstitut in 
Warschau. Die An-
sätze zu diesem 
Projekt wurden al-
ler dings schon 
1981 festgelegt (ich 
würde schreiben:  „
bestanden“), aber 
erst zur Kadenzzeit 
des ehemaligen 
Rektors Bogdan 
Marciniec hat man, 

auf einer Sitzung des Akademischen Se-
nats am 25. 09. 1990, über die Gründung  
der Österreich-Bibliothek abgestimmt. Die 
feierliche Eröffnung erfolgte am 29. 
10.1990 in  Anwesenheit von Universitäts-
behörden, dem Leiter des Lehrstuhls für Li-
teratur und Kultur Österreichs, Professor 
Stefan H. Kaszynski, und dem Kulturatta-
ché  Helga Schmid. 
Nach dem British Council und der Alliance 
Française war das ohne Zweifel der nächs-
te Schritt nach Europa, denn bekannterma-
ßen kann man nur durch Bildung und Kultur 
am besten den Pfad zum gegenseitigen 
Kennenlernen beschreiten.

 

 
Angebot 

 

Außer der großen Auswahl an Büchern und 
Zeitschriften, die zum freien Zugriff in den 
Regalen ausgelegt sind, zu denen die ge-
samte Öffentlichkeit Zugang hat, bietet die 
Österreich-Bibliothek, die jeden Besucher 
mit ihrer behaglichen Einrichtung nach dem 
Muster von Wiener Cafés überrascht, zahl-
reiche Autorentreffen: 
Am 21. Oktober des Vorjahres hat uns Jo-

sef Haslinger einen Besuch abgestattet. 
Der österreichische Essaist und Schrifstel-
ler hat Fragmente seiner Romane  Opern-
ball  
(1995) und  Das Vaterspiel  (2000) prä-
sentiert, in deren Handlung, ebenso wie in 
anderen Werken Haslingers, die Realität 
des vergangenen Jahrhunderts fest einge-
bettet und mit scharfer Ironie beurteilt wird. 
Im Gegensatz dazu sind Romane, Erzäh-
lungen und Lyrikbände von Elisabeth Hauer 
eher im Empfindsamen jedes einzelnen 
Menschen angesiedelt. Die Autorin, die wir 
am 18. November begrüßten, hat die Ver-
sammelten mit ihrem stark gefühlsbetonten 
und in das Innere eindringenden Erzäh-
lungsband  Ein anderer Frühling bekannt 
gemacht

 

Daniel Kehlmann 
 

Am 17.02. hat der junge Schriftsteller Frag-
mente sowohl seines Debütromans  Beer-
holms Vorstellung
 (1997), als auch der No-
velle Der fernste Ort (2001) und  seines vor 
kurzem erschienenen Buches  Ich und Ka-
minski 
vorgelesen. Kehlmann, der nicht ein-
mal sein 30. Lebensjahr vollendet hat, öf-
fentliche Auftritte und Interviews aber ge-
lassen und routiniert hinnimmt, fühlt sich als 
Autor seinen Vorbildern  Borges, Nabokov 
und Calvino verwandt. Außerdem liest er 
gern Biographien und lässt sich von diesen 
inspirieren, da er der Meinung ist,  „man 
kommt übers Lesen zum Schreiben“, und 
so zum Erfinden seiner neuesten Geschich-
te von Sebastian Zöllner und dem Maler 
Kaminski kam

.

¡

 

 
Ein rieseiges Dankeschön an Frau B. 
Sturzbecher und A. Wisniewska für die 
Infos und die hilfreichen Hinweise. 
 

Hanka 

Die Österreich-Bibliothek 

Feuilleton 

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M

angel an Wis-

sen und Le-
benserfahrung 
und dazu noch 
unausgereiften 
Stil hat man 
dem jungen 
S c h r i f t s t e l l e r  
v o r g e w o r f e n ,  
als er 1997 22-
jährig seinen 
D e b ü t r o m a n  

veröffentlichte. Denn , was könnte man 
schon in dem Alter Interessantes zu er-
zählen haben? Lassen wir uns aber 
nicht voreilig irreführen... 

Die scheinbar banale Fabel lässt 

uns nichts Ungewöhnliches erwarten. 
Der Protagonist Arthur Beerholm zeich-
net seine Autobiographie auf, wobei 
sein Gedächtnis schon kurz nach der 
Geburt einsetzt. Wir erfahren von seiner 
Kindheit, von der Liebe zu seiner Adop-
tivmutter, die von einem Blitz erschla-
gen wird, von der Ausbildung in der Eli-
teschule  „außerhalb der Welt“ und 
schließlich von seiner mathematischen 
Leidenschaft. Hier setzt auch seine Ob-
session für Zauberkunststücke, Karte n-
tricks und Illusionen ein, da er im Inne-
ren der Ziffern, Gleichungen und Bruc h-
striche etwas Fremdes, „den Keim des 
Wahnsinns“ entdeckt, was für ihn eine 
der Ursachen für Alpträume oder auch 
Offenbarung ist. Sich für das Zweite 
entscheidend, erlebt er bald als Theolo-
giestudent Höhen und Tiefen der Pries-
t e r a u s b i l d u n g .   D a   a b e r   d a s „

mathematische Streben zu Gott“ das 
einzig fromme Gefühl ist, das er hervor-
bringen kann, entschließt er sich,  sei-
ner richtigen Berufung- Magie nach-
zugeben und versetzt seinen Verstand 
in den Bereich des Grenzenlosen, in die 
Grauzone, wo Realität und Illusion, Zeit 
und Raum, Leben und Tod fortwährend 
zusammenschmelzen, so dass der Un-
terschied zwischen Wahrheit und Vor-
stellung von ihm selbst nicht mehr 
wahrgenommen werden kann...Großer 
Erfolg, bis an den Rand gefüllte Säle, 
zahlreiche Interviews wirken nicht  ü-
berzeugend genug- er ist sich nicht 
mehr sicher, ob er tatsächlich Zaubern 
gelernt hat... 

Was uns 

die überstürzte 
Beurteilung wi-
derlegen lässt, 
sind Merkmale, 
die das gesam-
te Werk Kehl-
manns kenn-
zeichnen: Dis-
tanz zur Reali-
tät seiner Pro-
tagonisten, ex-
akter Stil, Lei-

denschaftslosigkeit eines Naturfo r-
schers gleich, kühle Beobachtung ohne 
jegliche Spur von Ressentiments- unbe-
streitbare Vorzüge, auch wenn Kehl-
manns Erstlingsroman alles andere als 
eine Neuschöpfung  ist.

¡ 

 

Hanka 

Daniel Kehlmann - „Beerholms Vorstellung” 

Daniel Kehlmann wurde 1975 in München geboren, studierte Philosophie und 
Literaturwissenschaft an der Universität in Wien. Der junge Autor und Literaturkritiker wurde für 
sein literarisches Schaffen mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet: 1998 erhielt er den 
Förderpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft, 2001 die Gastdozentur an der 
Universität in Mainz, 2003 den Förderpreis des Österreichischen Bundeskanzleramtes. Zu 
Kehlmanns weiteren Werken zählen: Der Erzählband Unter der Sonne , und die Romane 
Mahlers Zeit (1999), Der fernste Ort (2001) und Ich und Kaminski (2003) 

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Seite 4 

Feuilleton 

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Seite 5 

Nach Daniel Kehlmann’s Lesung erhielt unsere  

Zeitschrift Seinen Segen und hoffentlich wird un-
ser Blatt dank dem noch viele Monate erfolgreich 

weiterbestehen und gedeihen. 

Leider waren wir uns zu dieser Zeit noch nicht über den 
Titel der Zeitschrift einig -deswegen der Strich. 
 
Vielleicht sogar besser... 

Feuilleton 

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Seite 6 

Feuilleton 

          

S

eit den fünfziger Jahren erscheinen 

sie immer wieder, die  „Ich war dabei“-  Le-
bensbeichten ehemaliger Teilnehmer natio-
nalsozialistischer Mordaktionen, die Schön-

färbereien früherer 
Diener des verbre-
cherischen Re-

gimes, die Bekennt-

nisse von Hitler-
Freunden. Es sind 

mehr oder weniger 

offene Selbstankla-

gen, von Kritikern als Hintertreppen-
Memoiren verhöhnt. Ich überlege aber, wie 
ein einfacherer Weg aussähe, sich mit dem 
Gefühl der Mitschuld auseinander- zuset-
zen, als eigene Erlebnisse aufzuzeichnen 
und dadurch das Gewesene den späteren 
Generationen verstehen zu verhelfen. Wie 
kann man sonst mit der Überzeugung le-
ben, dass man den falschen Lebensweg 
einschlug, das Leben schlechthin auf sich 
einregnen ließ, statt es in entscheidenden 
Momenten selbst zu bestimmen? Wie ver-
arbeitet man sonst das Wissen, sich von 
dem Nationalsozialismus distanziert und 
dessen System trotzdem mitgetragen zu 
haben? 
 
          Traudl Junge war 22 und träumte von 
einer Karriere als Tänzerin, als sie die  „
Chance ihres Lebens“ bekam: Adolf Hitler 
bat die junge Münchener Sekretärin zum 
Diktat. Von Ende 1942 bis zum Selbstmord 
Hitlers am 30.April 1945 im Bunker unter 
der Reichskanzlei in Berlin war sie stets an 
seiner Seite. Sie erledigte die Büroarbeiten, 
tippte Hitlers Versetzungsbefehle, Antwor-
ten auf Beförderungsgesuche, seine Vor-
schläge für Auszeichnungen, Stärkemel-
dungen der Leibstandarte, seine Reden 
und sogar sein so genanntes  „privates“ 
und  „politisches“ Testament. Ihre Erinne-
rungen an diese Zeit brachte sie 1947 zu 
Papier und veröffentlichte sie kurz vor ih-
rem Tod am 11.Februar 2002.  
 
          Das Buch „Bis zur letzten Stunde“ ge-
währt dem Leser Einblick hinter die Kulis-
sen des Dritten Reiches, hinter die Fassa-

den jener Menschen, die im unmittelbaren 
Kontakt nett und kultiviert zu sein schienen. 
Der hier vor allem gemeinte Adolf Hitler 
steckte sein Gefolge mit Zuversicht und 
Glauben an den Sieg an, ohne dass die 
Menschen um ihn, ob einzelne, ob alle, sich 
dessen überhaupt bewusst waren.  Hitler 
lebte, arbeitete, spielte mit seinem Hund, 
tobte mit seinen Generalen, speiste mit sei-
nen Sekretärinnen und trieb Europa seinem 
Schicksal entgegen – und wir bemerkten es 
kaum
  – notiert Junge, die damals kaum 
wusste, welche Gefahr die Kraft eines Men-
schen in sich barg, der es fertig brachte, 
durch seine Redegabe, seine Suggestiv-
kraft, die Menschen in seinen Bann zu zie-
hen, ihren eigenen Willen und ihre eigene 
Überzeugung einfach zu unterdrücken.  
 
          Sich als Führer seiner Mission voll-
kommen widmend, größenwahnsinnig und 
hart, war Hitler als Mensch  bescheiden  
und liebenswürdig.  
Im kleinsten Kreis be-
vorzugte er meist oberflächliche, heitere 
und völlig unpolitische Themen. Wenn an-
dere vom Krieg sprachen, hörte man nur 
die Worte der Siegesgewissheit und  des 
absoluten Vertrauens in den Führer. Hitler 
konnte sehr charmant und witzig aus seiner 
eigenen Jugendzeit erzählen, und am liebs-
ten führte er ein kleines spöttisches Ge-
plänkel mit den Damen.
 Den Damen ge-
genüber verhielt er sich als besonders 
freundlicher Gastgeber. Bei Tisch forderte 
er sie auf, zuzugreifen und fragte, ob sie 
noch Wünsche hätten.  Sein Gesicht war 
das eines wohl gelaunten biederen Gastge-
bers, der in seinem Landhaus eine Gesell-
schaft gibt.  
Wie konnte man ahnen, dass 
sich hinter einem Mann, der väterliche Wär-
me ausstrahlt und abends Kümmeltee 
trinkt, ein Tyrann und Mörder versteckte? 
 
          Traudl Junge ließ uns die „alltägliche“ 
Lebensweise ihres Meisters viel genauer 
ansehen: In Hitlers Arbeitszimmer war es 
hundekalt. Bei elf Grad (sic!) fühlte sich der 
Kanzler wohl, und er ließ niemals wärmer 
heizen (die sonstige Anlage war doch fern-
geheizt, und überall herrschte eine ange-

Aus dem Dunstkreis heraus. 

Hitlers Sekretärin beschreibt ihr Leben beim Führer.  

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Kontext, Nr. 1, März 2004 

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Seite 7 

Feuilleton 

nehme Wärme). Im Führerhauptquartier 
hatte er niemals Blumen, Zweige oder der-
gleichen (nur nicht der Natur Gewalt an-
tun!), aß vegetarisch, tolerierte keine Ziga-
retten und Alkohol, bevorzugte gedämpftes 
Licht, und mit größter Sorgfalt wählte er ei-
nen Hund, der seine Lieblingshündin Blondi 
decken sollte. Er war abstinent, Natur-
freund, Asket  – ein harmloser Menschen-
typ. 
 
          Traudl Junge, eine von vielen, war a-
ber von dem angenehmen Chef fasziniert, 
überhörte absichtlich die warnende Stimme 
in sich und genoss die Zeit mit ihm bis zum 
bitteren Ende. Als einer nach dem anderen 
die Stätte des Grauens verlässt, geht sie 
zum letzten Mal an Hitlers Türen vorbei: 
Da, an dem eisernen Garderobenständer 
hängt wie immer Hitlers schlichter grauer 
Mantel, darüber seine große Mütze mit dem 
goldenen Hoheitszeichen und seine hellen 
Wildlederhandschuhe. Die Hundeleine bau-
melt daneben. Ich möchte die Handschuhe 
mitnehmen als Andenken, oder wenigstens 
einen. Aber die ausgestreckte Hand sinkt 
mir wieder herunter, ich weiß nicht warum.
 
Sie kann ihn nicht mehr brauchen, sie kann 
nichts mehr brauchen außer der Pistole und 
dem Gift. 
 
          Nach dem Krieg hörte sie von ihrer 
Umgebung nie Vorwürfe. Ihre Erinnerungen 
fanden kein Lesepublikum. Von offizieller 
Stelle wurde ihr  – gar in doppelter Ausfüh-
rung – Absolution erteilt. Einmal fiel sie un-
ter die Jugendamnestie, von der alle nach 
1919 Geborenen profitieren. Im anderen 
Verfahren wurde sie – wie übrigens 94 Pro-

zent aller Bayern - entlas-
tet. 
 
          An die Lektüre der 
über 260-Seiten dicken 
Memoiren ging ich mit 
einfacher menschlicher 
Neugier heran. Ich 
wünschte mir  – wahr-
scheinlich zu überheb-

lich  – den Grund dafür zu erfahren, wie 
man in den Sog von Hitlers Einfluss gera-
ten konnte, ohne ein von Politik belastetes 
Leben gelebt zu haben. War es Eitelkeit? 
Falscher Gehorsam? Bequeme Gutgläubig-
keit? Wie funktionierten die Verdrängungs-
mechanismen angesichts der Degradierung 
aller moralischen Werte? Mit leichter Ent-
täuschung las ich also das Buch, in dem 
Junge über keine dieser Fragen reflektiert, 
geschweige denn sie intellektuell verarbei-
tet.  Einigermaßen übernimmt diese Aufga-
be Journalistin Melissa Müller, die über 
Junges Lebensweg vor und nach ihrer Be-
gleitung Hitlers informiert. Für Müller passt 
Junge  nicht in das schwarz-weiße Denk-
muster jener Menschen, die zwischen nati-
onalsozialistischen Schurken und antifa-
schistischen Helden polarisieren,  
und sie 
trauert um das Mädchen, das sich vom 
Führer blenden ließ. Müller versucht auch 
herauszufinden  – indem sie die Kindheit 
und Jugendjahre Junges beschreibt, in wel-
chem Maße die Atmosphäre des Familien-
hauses das Mädchen beeinflusste, des 
Hauses, in dem weder der Nationalsozialis-
mus noch andere weltanschauliche Fragen 
thematisiert wurden. 
 
          „Wir können unsere Biografie nicht im 
Nachhinein korrigieren, sondern müssen 
damit leben, aber uns selbst können wir 
korrigieren.“ Die Worte Rainer Kunzes wur-
den zu einem bedeutenden Leitsatz im Le-
ben von Traudl Junge. Sie wählte sie des-
halb zum Motto ihres Buches. „Bis zur letz-
ten Stunde“ verstehe ich also als Versuch 
zu beweisen, dass sich der Mensch lernend 
wandeln kann. Es mag auch eine Heraus-
forderung an jeden von uns sein, immer 
wieder über eigene Verantwortung für die 
Gestaltung der Geschichte nachzudenken. 
Trotz aller Unzulänglichkeiten sind die Erin-
nerungen durchaus lesenswert, als eine be-
unruhigende Ermahnung, dass eine beson-
dere Schwäche des Menschen die Neigung 
ist, eigenes Gewissen einschläfern und das 
Böse verdrängen zu wollen. 

¡ 

 

Kaja Poprawska 

Traudl Junge: „Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben”; List 
Taschenbuch, 1. Auflage Oktober 2003.  

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Portrait 

 

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Seite 8 

         

S

ie war eine Ketten-

raucherin, die gerne klassi-
sche Musik hörte und dabei 
Tee aus einem englischen 
Service trank. Auf "den Lu-
xus des Friseursalons" 
konnte sie nicht verzichten, 
selbst wenn das Geld 
knapp war. Sie hatte eine 
traurige Stimme, wenn sie 
ihre Gedichte las. 
Die österreichische Dicht e-
rin, studierte Psychologie, 
Germanistik und Philos o-
phie. Sie wurde 47 Jahre 

alt und wohnte unter anderem in Klagenfurt, Wien, 
Berlin und Rom.  
"Eine einzigartige Künstlerin, eine außergewöhnliche 
Frau" schreibt Profesor Peter Beicken in seinem halb-
biographischen, halbkritischen Werk. Diesen Eindruck 
hat wohl jeder, der dieses Werk zumacht - diesen Ein-
druck hat wohl jeder, der IHRE Bücher zumacht. 
 
          Ingeborg Bachmann ist eine der größten Schrift-
stellerinnen des 20. Jhs. Einer der Faktoren, der das 
"Bachmann-Bild" wesentlich veränderte, war die femi-
nistische Kritik und Literaturwissenschaft. Nach diesen 
Zugängen geht man von dem Weiblichen aus... um zu 
dem Weiblichen zurückzukommen. In vielen Erzählun-
gen und in dem Roman "Malina" (polnisch für Himbee-
re) wählte Bachmann eine Frau zur Hauptfigur. 
          Ingeborg Bachmann beschäftigte sich in ihren 
Werken mit den Frau-Mann-Beziehungen, mit den 
Frau-Frau-Beziehungen, mit der männlichen Herr-
schaft und weiblicher Realität. Für die Begeisterten 
muß man sofort zugeben, daß ihr Schaffen eher von 
Pessimismus gekennzeichnet wurde, das betrifft auch 
oder vor allem diese Themen. Ingeborg Bachmanns 
Stimme ist aber keine Stimme einer selbstbewußten 
kämpfenden Frau. Sie scheint schüchtern zu sein, da-
hinter steckt jedoch ein erstaunlicher Kunstsinn.  
          "Malina" sollte zu dem unbeendeten Zyklus 
"Todesarten" gehören. Es ist eine Geschichte eines 
Dreiecks  - des Ichs und zwei Männer, Malinas und  I-
vans oder eher Ivans und Malinas, es ist schwer zu 
sagen, wer von ihnen eine größere Rolle für sie spielt. 
Mit Malina wohnt sie zusammen, Ivan ist fast ihr Nach-
barr - mit beiden steht sie in einer ungewöhnlichen Be-
ziehung. Auf keinen will sie verzichten. (Vorsicht - eine 
große Vereinfachung wäre es zu sagen, daß es nur 
die weibliche Heuchelei ist.) Malina und Ivan sind kei-
ne konstanten Persönlichkeiten, obwohl man bei bei-
den irgendwelche charakteristischen Eigenschaften 
nennen kann. Ich glaube, es ist keine zu kühne Inter-
pretation, wenn man schreibt, daß es typisch männli-
che Eigenschaften sind, mit denen sie (das Ich) sich 
auseinanderzusetzen versucht. 
          Eine Beziehung mit einem Mann, eine Ehe kann 
für eine Frau einen Tod bedeuten. So ist auch die 

Stim-

me des Ichs in dem Buch immer leiser. Die Strenge 
tötet die Überempfindlichen. Ein gewisses Bild von 
dem Roman sollten die folgenden Zitate geben: 
          "Nur sollte doch ein einziges Mal, aber auch nur 
ein Mal der Zufall es wollen, daß Ivan und ich einander 
begegnen in der Stadt, er mit Leuten, ich mit Leuten, 
dann wüßte er wenigstens, daß ich auch anders aus-
sehen kann, daß ich mich anziehen kann (was er be-
zweifelt), daß ich gesprächig bin (was er noch mehr 
bezweifelt)." 
"Was sich noch ereignet, was er meine kleinen Ge-
schichten nennt, darf nicht besprochen werden." 
"Es gab ein entsetzliches Theater um diesen Ring her-
um, er erzählte auch allen Leuten, er habe mir einen 
Ring geschenkt, und die Leute meinten am Ende 
schon er habe mir das Leben oder zumindest einen 
Monatswechsel oder ein Haus und einen Garten und 
die Luft zum Atmen dazu geschenkt..." 
"Natürlich haben mich immer Männer interessiert..." 
          Bachmann wagt noch einen Schritt - "Ein Schritt 
nach Gomorrha" nennt sie es. In einer so betitelten Er-
zählung, in der auch eine Frau (Charlotte) die Hauptfi-
gur ist, beschreibt sie die Flucht aus der Ehe in eine 
lesbische Beziehung; obwohl eine Beziehung hier ein 
zu großes Wort ist, eine Episode wäre es besser zu 
nennen. Es scheint, als ob es für Charlotte eine Probe 
wäre, auf die sie sich nicht unwillig stellt, die ihr etwas 
bestätigen sollte und die ihr bei der "Loslösung aus 
dem Ehegefängnis" helfen sollte. Charlotte unterliegt 
der neuen Bekannten Mara, aber es beruhigt sie nicht 
und gibt keine Antworten auf ihre Fragen. Das folgen-
de Zitat beweist sogar, daß sie in der Beziehung mit 
einer anderen Frau bei sich ein Benehmen bemerkt, 
das sie früher einem Mann zuschreiben konnte.  
          "Damit sie, Charlotte, endlich aufstehen und an 
etwas anderes denken konnte; damit dieses kleine läs-
tige Tier [Mara] verscheucht war. Sie dachte an Franz 
[ihr Mann] und sie fragte sich, ob auch er manchmal so 
von ihr belästigt worden war und sie gern verscheucht 
hätte, dieses kleine Tier , damit Ruhe war." 
          Und noch ein anderes schönes Zitat... 
"...er hatte längst die Ehe als einen Zustand erkannt, 
der stärker ist als die Individuen, die in ihn eintreten, 
und der darum auch ihrer beider Gemeinsamkeit stär-
ker prägte, als sie die Ehe hätten prägen oder gar ver-
ändern können. Wie immer eine Ehe auch geführt 
wird  - sie kann nicht willkürlich geführt werden, nicht 
erfinderisch, kann keine Neuerung, Änderung vertra-
gen, weil eine Ehe eingehen schon heißt, in ihre Form 
eingehen." 
 
          Ingeborg Bachmann war eine unruhige Seele. In 
ihren Werken stellte sie viele Fragen und jede konnte 
eine stürmische Diskussion erregen oder mindestens 
ein bißchen zum Nachdenken zwingen. Ich muß also 
nicht schreiben, daß man daran die beste Literatur er-
kennt.

¡ 

 

ap

 

...polnisch für Himbeere... 

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          Hip Hop ist eine Musikrichtung, die gro-
ßen Wert auf das Aussagen der Wahrheit 
legt. Die Hip Hopper wollen durch ihre Reime 
die Menschen zum Nachdenken über sich 
selbst und über die Welt bringen. Wichtig da-
bei ist, dass sie das Bedürfnis haben, ver-
standen zu werden (Dendemann von Eins 
Zwo) und dass sich die anderen  
in ihre Lage hineinversetzen 
können. Und dies ist gerade für die 
meisten sehr schwer, da Hip 
Hopper als Menschen gelten, 
die dem sog. Ghetto entstam-
men, also die unterste soziale 
Schicht repräsentieren. Leider 
haben viele das Vorurteil, dass 
Menschen, die aus diesem Mi-
lieu  kommen, keine guten 
Künstler sein können, weil sie 
aggressiv, unintelligent o. Ä. 
sind. Was größtenteils nicht 
stimmt. Außer ihnen gibt es 
auch Hip Hopper, die aus der 
Mittelschicht kommen und  e-
benfalls gute, wertvolle Musik 
mit einem originellen Hauptge-
danken machen. Soweit man 
es beobachten kann, gibt es in Deutschland, 
Österreich und in der Schweiz eine Tendenz, 

dass immer mehr junge 
Menschen, die aus der so-
genannten Mittelklasse 
stammen, die Realität so 
sehen, wie diejenigen, die 
durch ihre soziale Position 
unterdrückt wurden. Dies 

könnte darauf hinweisen, dass sich die Kluft 
zwischen diesen Menschen verringert, dass 
Hip Hop zumindest zu dem gegenseitigen 
Verständnis beiträgt. So können sich die Ju-
gendlichen weiterentwickeln, indem sie ihre 
Gedanken und Gefühle in die Texte stecken 
und dazu die passende Musik kreieren. Der 
Vorteil der Hip Hop Musik ist, dass sie sehr 
viel Text mit sich bringt. Es ist eine Art Poe-
sie, über die man nachdenken und diskutie-
ren kann. So entstehen immer neuere Ideen, 
die sowohl dem Autor des Textes, als auch 
dem Zuhörer bei der Lösung eines Problems 

helfen, oder sie zu einer anderen Denkweise 
verleiten können. Dazu ist aber Toleranz er-
forderlich, da Hip Hopper meistens nicht über 
schöne und nette Dinge rappen, sondern  ü-
ber die harte Realität, also darüber, was sie 
bewegt. Oft wird in den Texten Wut und Ent-
täuschung ausgedrückt, was bei oberflächli-

chem Betrachten der 
Texte als Aggression und 
Arroganz interpretiert 
wird. Dabei sind es oft 
soziale, politische The-
men, die behandelt wer-
den (Freundeskreis, Cur-
se, Dendemann). Die Hip 

Hopper interessieren sich 
also nicht nur für sich 

selbst, wie viele von denen, 

die ihnen das vorwerfen und sie 

kritisieren. Sie sind also sensibel 

genug, um sich für Probleme, die in ih-

rem Umfeld entstehen zu enga-

gieren und zu ihnen in 

ihren Texten Stellung zu neh-

men. Auch, wenn es oft 
auf eine sehr grobe und 
radikale Art und Weise 

geschieht (Samy Deluxe). Das Positive daran 
ist aber, dass jeder Rapper seine eigene 
Wahrheit, seine Meinung zu dem, was ge-
schieht vermitteln möchte. Deswegen wäre 
es bestimmt bereichernd, zumindest zu ver-
suchen, die allgemeine Aussage des einen 
oder anderen Hip Hoppers zu verstehen, um 
zu wissen, was einen solchen Menschen be-
wegt, und  - noch wichtiger  - was dahin-
tersteckt. Wenn jemand Spaß daran hat, wird 
er früher oder später seine eigene Wahrheit 
erkennen. Es ist eine der Möglichkeiten, zu 
ihr zu gelangen.¡ 
 

Ola 

 
http://www.einszwo.de (bis Ende Februar)
 
http://www.dendemann.de
 
http://www.ferrismc.de
 
http://www.samy-deluxe.de
 
http://www.curse-online.de
 
http://www.freundeskreis-online.de 
 

 

 

Kontext, Nr. 1, März 2004 

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Seite 9 

Musik 

Entweder fühlst du Hip Hop  

oder du fühlst ihn nicht 

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Seite 10 

Aus einem Tagebuch 

Morgengrauen. Etwas weckt mich. 

Mein Gesicht, gebadet, im Licht des 
jetzt schnell fliehenden Mondes. Ich be-
wege mich langsam und ausgeglichen, 
um die Harmonie des neu eingedrunge-
nen Tages nicht zu zerstören. Alles her-
um schläft noch – die gestern getrage-
ne Kleidung, die Schuhe, aus denen im-
mer hungrige Zungen hängen fo r-
schend nach meinen Füßen. Die Bü-
cher schlafen, enttäuscht von meiner 
gestrigen Müdigkeit. Ich spüre noch die 
warmen Atemzüge des Bettzeuges, als 
hätte es statt mir geatmet. Ich entschei-
de mich jetzt für die Anonymität, ich soll 
also niemanden und nichts aufwecken. 
Beim schwachen Licht untersuche ich 
meinen Körper. Ausgerissen aus dem 
Kontext der Nacht scheint alles anders 
zu sein. Ein Versuch der Selbstwieder-
erkennung. Beim ersten Überblick fällt 
mir nichts Anormales auf  - die Nacht 
scheint keine Spuren hinterlassen zu 
haben. 

Die erste  Schicht: die Haut. Kein 

Zeichen der Weiblichkeit, außer des fe-
mininen Genus dieses Wortes. Die alle 
Berührungen an sich züchtende Haut. 
Die Haut, die alle Blicke auf sich kon-
zentriert, so dass sie von ihnen jetzt 
ganz ausgebleicht ist. Die durch Liebko-
sungen ausgezeichnete, durch Schläge 
misshandelte Haut. Ihre Vertraulichkeit 
mit dem Licht, das sich an ihr bricht. 
Dem Körper untergeben, wie brav mar-
kiert sie seine Grenzen. Meine blasse 
Haut, die meine Innerlichkeit schützt. 
Mein Tastsinn, meine Schale, mein 
Panzer. 

Die zweite Schicht: der Geist. Un-

bestimmt, irgendwo versteckt. Das Syn-
drom meiner androgynen Eigenschaf-
ten. Mein Geist konstituiert meine Per-

son, die an der flieBenden Grenze zwi-
schen Weiblichkeit und Männlichkeit 
schwebt. Die unsichere Konstruktion 
verschiedener Variationen von Gefühl 
und Ratio. Die Quelle der Unentschie-
denheit, der Verzweifelung, derer Trop-
fen oft auf meinem Gesicht auftauchen. 
(Jetzt weiB ich schon woher die Trae-
nen stammen.) Überschwommen von 
Widersprüchen, guten Ideen oder 
schlechten Gefühlen gibt mein Geist Er-
laubnis zum Handeln oder erverhindert 
jegliche Bewegung.  

Die dritte und letzte Schicht, ohne 

ein eigentlicher Körperteil zu sein, de-
maskiert jedoch, ergibt er sich als ein 
integrales Teil von mir selbst: meine 
Sprache. Das Fleisch der Zunge, das 
die Luft zerschneidet, das Objekte 
schmeckt und dann versucht, sie zu be-
nennen. Die Sprache, die ich benutzte 
oder nicht benutzte, weil es keine pas-
sende Worte zum benennen gibt. Meine 
Sprache ist ein gläserner Raum um 
mich. Mit der Zunge male ich auf den 
Scheiben meine Gefühle und Gedan-
ken. Die Worte von anderen Menschen 
schlagen von der anderen Seite manc h-
mal so heftig ein, dass diesem gläser-
nen Raum um mich ein Zersplittern 
droht. Die Scheibe ist die notwendige 
Distanz, sie ist die immer bestehende 
Möglichkeit der Flucht, Flucht in sich 
selbst.  
Die Wanderung durch mich selbst 
nimmt kein Ende. Jeder Tag, jede Stun-
de, Minute, Sekunde bedeutet neue Er-
fahrungen, zuletzt neue Spuren. Was 
bleibt, sind die ständigen Proben des 
Überlebens  
 

S.I.  

Eine ungewöhnliche Wanderung 

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Seite 11 

Mit eigener Stimme 

         G

ott hat die Frau geschaffen, damit 

sie den Mann zähmt – so Voltaire. Und 
wenn man sie Geschichte der Menschheit 
von Anfang an – das heißt: indem man am 
sechsten Tag der Existenz unseres Plane-
ten beginnt – Revue passieren lässt, so 
scheint die Feststellung richtig zu sein, 
dass Eva und viele von ihren Namens-
schwestern die meiste Zeit darauf konzent-
riert waren, Adam zu zähmen. War das 
männliche Wesen so wild oder die Frau so 
unbegabt und mit einem so geringen päda-
gogischen Talent ausgestattet, dass der 
Zähmungsprozess (von Erfolg darf keine 
Rede sein!) so zeitraubend war? Der politi-
schen  
Korrektheit halber lasse ich diese Frage 
unbeantwortet... Fest steht nur, dass die 
Frau, vielleicht von der tiefen Sinnlosigkeit 
beziehungsweise von der Unwirksamkeit 
ihrer Versuche überzeugt, eines schönen 
Tages begriff, dass man die Welt mit ande-
ren Augen sehen kann und das bisher 
herrschende und etablierte patriarchalische 
Paradigma nicht die einzige Möglichkeit ist, 
die man zur Verfügung hat.  
          So begann der  Kampf um das  „
eigene Zimmer“. Natürlich gab es schon 
früher ehrgeizige Frauen, die nicht nur  I-
deen hatten, sondern auch die Kraft, sie in 
die Praxis umzusetzen. Jeanne d’Arc in 
Frankreich, Elisabeth in England, Kathari-
na II. in Russland  – sie gehörten der Min-
derheit der Frauen an, die glücklicherweise 
über ihr  „eigenes Zimmer“ verfügten. Man 
kann sie  – anders ausgedrückt  – als Aus-
nahmen betrachten, die die Regel sehr lan-
ge bestätigt haben, bis man zu der Über-
zeugung kam, dass diese Regel in Frage 
gestellt werden kann.  

Der erste Anlauf (zur Zeit der Fran-

zösischen Revolution) brachte keine grö-
ßeren Erfolge. Das männliche Geschlecht 
brauchte ungefähr hundert Jahre, um zu 
verstehen (und das leider nicht in vollem 
Umfang),  dass auch die Frau das Recht 
darauf hat, sich an politischen Wahlen zu 
beteiligen. Bei diesem Prozess stellte sich 
heraus, dass  das zivilisatorische Niveau 

und die wirtschaftliche Entwicklung eines 
Landes nicht mit der Einführung des Wahl-
rechts für Frauen einhergehen. Beweise: 
auf der einen Seite  – das erste Land, das 
der Frau das Wahlrecht gab – Neuseeland, 
Ende des 19. Jh., auf der anderen – Frank-
reich, nach dem Zweiten Weltkrieg, um von 
der Schweiz zu schweigen. Außerdem 
scheint dieses Beispiel symptomatisch für 
den ganzen Kampf der Frauen um ihre 
Rechte zu sein. Zuerst wird auf der Ebene 
der Gesetze gekämpft und in dem Mo-
ment, in dem das Erkämpfte niederge-
schrieben (sprich: nur selten praktisch um-
gesetzt) wird, beginnt ein vielleicht noch 
schwierigerer Kampf, der sich auf dem Ni-
veau der Alltäglichkeit abspielt. Die zweite 
Phase ist immer komplizierter als die erste, 
weil man auf eine spezifische Mentalität, 
die seit Generationen etablierte Tradition 
der Gesellschaft und die männlich-
egoistische Mediokrität stößt. An dieser 
Stelle will ich nur ein Beispiel anführen, 
das die Zweifelnden (das heißt die männli-
chen Leser) von der Richtigkeit meiner 
Feststellung zweifelsohne überzeugt: das 
deutsche Gleichberechtigungsgesetz 
(1958). Gesetz verabschiedet, Problem ge-
löst  – so scheit die männliche Logik zu 
funktionieren. Die Geschichte der Bundes-
republik der 60er und 70er Jahre revidiert 
diese Denkweise negativ. Ähnliche Ent-
wicklungstendenzen lassen sich in Polen 
beobachten: auf der Ebene der Gesetzge-
bung sieht (fast) alles frauenfreundlich aus. 
Zu dieser Theorie passt aber zum Beispiel 
die „gläserne Decke” nicht. Übrigens könn-
te man seine Phantasie spielen lassen und 
zwei Gruppen

*

: einer männlichen und einer 

weiblichen, ein Spiel vorschlagen: 
  
          „Meine Damen und Herren! Sie 
bekommen jetzt eine Tafel mit zwei 
Bildern. Das eine präsentiert die Stellung 
der Frauen anhand der Gesetzgebung, das 
andere in der Praxis. Ihre Aufgabe ist, die 
Sinnwidrigkeiten zwischen diesen 
Darstellungen zu entdecken. Die Gruppe, 
die  mehr Unterschiede findet, gewinnt!” 

Verspätetes Geschlecht 

*

 Das Wort „Mannschaft“ wäre an dieser Stelle nicht besonders zutreffend... 

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Seite 12 

Mit eigener Stimme 

 
Ergebnisse? Betrachtet man die Aktivität der 
Männer und die der Frauen in der öffentli-
chen Debatte über die Stellung der Frau 
heutzutage, so liegen sie auf der Hand.  Ü-
bersehen die Männer die Details (um es nett 
auszudrücken: denken sie global?) oder  ü-
bertreiben die Vertreterinnen des 

schwachen Geschlechts”? 
          Ein zusätzlicher Aspekt ist die Tatsa-
che, dass die Ergebnisse des von mir ausge-
dachten Spiels nicht nur gesellschaftsspezi-
fisch, sondern auch länderspezifisch unter-
schiedlich ausfallen würden. Wenn man im 
Herzen Europas oder überhaupt im reichen 
Norden lebt, atmet man in Anbetracht der 
Situation der Frauen in den arabischen, afri-
kanischen oder asiatischen Ländern erleich-
tert auf. Beispiele der erwähnten Weltregio-
nen zeigen, wie viele Erdbewohner mit der 
Aufklärung noch nicht konfrontiert wurden. 
Es handelt sich dabei nicht nur darum, wie 
teuer die Frauen des armen Südens ihre Un-
abhängigkeit (wenn sie über Freiheit über-
haupt verfügen) verkaufen, indem sie heira-
ten. Das Problem ist viel komplexer und um-
fasst alle Aspekte des gesellschaftlichen Le-
bens. Wie viel Zeit brauchen diese Frauen, 
um sich aus dem Korsett der Unbewusstheit 
zu befreien? Wann wären Gender Studies 
oder Gender Mainstreaming dort möglich? 
Kaum vorstellbar, dass unsere Generation 
es beobachten wird.  
          Man braucht aber keine exotischen Ex-
kurse zu machen, um auf eine komplizierte 
Frauensituation zu stoßen. Es reicht nur,  ei-
nen Blick auf Osteuropa zu werfen, um mit 
einer fast anderen Welt (als der des Wes-
tens) konfrontiert zu werden. 

 Schönes Beispiel: Polen. 

          Was dem Spezifikum der polnischen 
Frauenemanzipation zugrunde liegt, ist die 
polnische Geschichte, die beispielsweise da-
zu führte, dass jene Ereignisse der 60er und 
70er Jahre und ihre Konsequenzen in Polen 
ausblieben.  Die Frauen in Polen sind infol-
gedessen ein  „verspätetes Geschlecht”, das 
erst nach der Wende seinen Nachholbedarf 
wahrnahm. Da die Polinnen der 80er Jahre 
im Hintergrund standen, indem sie zum Bei-
spiel Mittagessen für die Gewerkschaftler 
gekocht oder ihren grauen Alltag organisiert 

haben, begannen sie  – wie gesagt  – ihren 
Kampf erst in der letzten Dekade des 20. Jh. 
Gekämpft wird nach wie vor an allen Fron-
ten! Die Parolen, derer sich die Frauen dabei 
bedienen und die Ziele, die sie sich setzen, 
sind äußerst unterschiedlich. Der eine Flügel 
versucht das Drehbuch von  „Seksmisja” in 
die Praxis umzusetzen, der andere hat weit-
gehend bescheidenere Ziele. Dazwischen 
gibt es eine breite Palette von Richtungen, 
die den Ausgleich erzielen und die – erschie-
den definierte – goldene Mitte finden wollen.  
          Kurz: der polnische Feminismus ist ein 
breit gefächertes Phänomen mit einer kurzen 
Geschichte. Gekämpft wird, wie gesagt, in 
allen möglichen Bereichen, in der Politik ge-
gen die Rückständigkeit und den Traditiona-
lismus der rechten Szene und im Alltag ge-
gen den männlichen Chauvinismus am Ar-
beitsplatz und zu Hause. Gekämpft wird aber 
auch im Rahmen des weiblichen Lagers, 
weil das Verständnis der Rolle der Frau in 
Polen nicht nur in männlichen Gehirnen viel 
zu wünschen übrig lässt. An dieser Stelle 
muss  aber bemerkt werden, dass es in Po-
len – ähnlich wie in anderen Ländern – auch 
Männer gibt, die sich in den Feminismus  – 
manchmal sogar bewusst einschreiben. Ich 
führe nur ein Beispiel an.  
          Von einiger Zeit hat Aleksander Smo-
lar, ein polnischer Intellektueller, die Misere 
des Männlichen in der Politik konstatiert. Die 
männliche Welt der Politik sei in Polen er-
schöpft, so Smolar. Sein Rezept wäre, nach 
politischen Konzepten unter Frauen zu su-
chen. Unvorstellbar? Je nachdem... War die-
ser Vorschlag nur ein Witz seitens Smolar? 
Auch wenn es der Fall war, so könnte sich 
herausstellen, dass dieses Konzept in Zu-
kunft Wirklichkeit wird. Die Genforscher

*

  ha-

ben nämlich vor Kurzem entdeckt, dass das 
Y-Chromosom im Laufe der Zeit zwei Drittel 
seiner Größe verloren hat. Aber eine wahre 
Katastrophe für die Forscher war, dass sich 
diese Tendenz fortsetzt! 
          Fazit: Mutter Natur wird – wie immer – 
im richtigen Moment eingreifen und die Prob-
leme der Frauenemanzipation auf natürliche 
Weise lösen.

¡ 

 

emma 

* Nota bene: nicht die Genforscherinnen, sodass keine Verschwörung vorhanden sein 

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Kontext, Nr. 1, März 2004 

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Seite 13 

Mit eigener Stimme 

Kaviar als Statussymbol 

          

M

ediaMarkt in Polen. Ist das etwas Besonderes 

oder nicht? Man könnte meinen, dass diese Elektronik-
Kette für Jedermann hier in Polen ein Begriff ist. Wie kom-
me ich auf eine solch hirnrissige Fragestellung? Ganz ein-
fach  - ich komme gerade vom 90. Geburtstag meines 
Großvaters (in der Schweiz). Es war ein gelungener Nach-
mittag, und eine gute Gelegenheit, mein Vaterland zu be-
suchen. Wäre da nicht dieses Haar in der Suppe.  
          Beim Aperitif und dem dazu gehörigen Small-Talk 

mit mehr oder 
weniger Be-
kannten und 
Unbekannten, 
habe ich Inte-
ressantes über 
meine zweite 
Heimat erfah-
ren.  
          N e b e n  
den obligatori-
schen 

„Klaus-

Witzen“ über die Namensgebung in Polen, stieß ich auf 
eine sehr bemerkenswerte Meinung eines Gastes der Fei-
er, an dessen Namen ich mich zum Glück nicht mehr erin-
nern kann.  
          Hier eine kurze Zusammenfassung des Tete-a-
Tetes (das Gespräch habe ich frei aus dem Schweizer-
deutschen übersetzt - im Original war es noch krasser):  
 
X:       Tag. Wie geht’s?  
Ich:     Tag. Ach gut, danke, und selbst? 
X:       Gut, schön, kann nicht klagen. Und, wie steht 
          es in Polen um den Kaviar? 
Ich:     Hmm, was meinen Sie? 
X:       Na ja...  Ist es immer noch so, dass man bei 
          Euch so viel von diesen Eiern isst? 
Ich:     Keine Ahnung, ich habe Kaviar noch nie probiert, 

 obwohl er eigentlich in jedem Geschäft zu bekom-
men ist. 

X:       Ich meine nämlich, ist Kaviar nicht viel billiger 
          in Polen als hier? 
In diesem Moment wurde das Gespräch für mich schon 
etwas anstrengend... 
 
Ich:     Weiß nicht, ich habe mir eigentlich nie Gedanken 
          darüber gemacht. Ich dachte immer, es wäre eine 
          Spezialität, die es überall zu kaufen gibt. Ob billi
          ger oder teurer, hängt wahrscheinlich eher von der 
          Qualität ab. 
X:       Aber ein Statussymbol ist es immer          noch? 
Ich meine, wenn sich einer bei Euch          draußen Ka-
viar leisten kann, dann  ist er doch   Wer. 
Ich:     Wie meinen sie jetzt das? 
X:       Na früher hat man doch damit angegeben, dass 

           man Kaviar isst. Ist das jetzt anders?  
Von welchem Stern ist der heruntergefallen? 
 
Ich:     Wie kommen sie denn auf die Idee? Das ist bei 
           uns genau so zugänglich wie hier Käse.  
X:

Ich dachte nur - nachdem ich letztens in der Ze i -

tung einen Bericht von Polen gelesen habe. 
Stimmt das eigentlich - tretet  ihr wirklich der EG 
bei? 

Ich:     Na klar.  Im Mai sind wir den Schweizern einen 
           Schritt voraus. Wussten sie das nicht? 
X:       Kann ich mir kaum vorstellen, nachdem ich 
           die Bilder gesehen  habe von der Eröffnung des 
           ersten MediaMarkts in Polen*. Unter den Bil
           dern stand  „Polen tretet der EG bei“. Du, weißt 
           du eigentlich was der MediaMarkt ist? 
Ja, ich kann auch schreiben und lesen  - Das Rad und 
Feuer sind für mich ebenfalls Begriffe.  
 
Ich:     Na klar weiß ich was das ist...(hier habe ich dem 
           Herrn einen kleinen Vortrag über  die polnische Re
           alität gehalten). 
X:       Ach so... Na ja, hier hört man halt nicht so viel 
           von Polen. Im Kopf bleibt nur das Markantes
           te... 
usw. 
            
           Obwohl ich mir immer noch Mühe gebe, solche Irre-
geführten auf den richtigen Weg zu lenken, fehlt es mir 
immer öfter an der notwendigen Geduld. Ich will mit die-
sem kleinen Text auf keinen Fall pauschalisieren, denn 
nicht jeder Schweizer ist so mit Vorurteilen vollbespickt. 
Viele meiner Schweizer Bekannten sind sehr positiv ge-
genüber den Polen eingestellt, und es war eigentlich das 
erste Mal, dass ich so ein hinterwäldlerisches  „
Scheuklappendenken“ am eigenen Leib erfahren habe. 
Auf jeden Fall muss man sich Gedanken über  „das Prob-
lem der Rezeption“ von Polen im Ausland machen. Leider 
ist es immer noch so, dass der  
Tonfall in den deutschen Beiträge, die sich mit Polen be-
fassen, immer wieder Vieles zu wünschen übrig lässt. 
           Es werden wie immer die üblichen Klischees verar-
beitet, und wie so oft ist die Analyse lediglich oberflächlich, 
und hinterlässt bei einem deutschen Leser wahrscheinlich 
keine positiven Eindrücke. 
Es ist unglaublich, was ein einziger solcher Text (und was 
erst eine Reihe) anrichten kann.

¡

 

 
Von so etwas wird immer wieder gern berichtet: 
http://members.chello.at/h3llbring0r/mediamarkt/ 
 
Und die dazugehörige Diskussion in Deutschland 
http://forum.macnews.de/forum/show?
mid=97868.2202.5208&s=2gHOxjIRAt 

PG 

 

* Bei dem erwähnten Beitrag, handelte es sich um eine giftige Anti-Polen-Propaganda. Als Vorlage diente die Geschichte mit der 
Eröffnung einer weiteren Filiale von MediaMarkt in Polen (die in allen Medien angekündigte Eröffnung war mit Schnäppchen ohne 
Ende bestückt - und wie üblich bei dieser Kette, war das Angebot der ultragünstigen DVD-Player etc. hundertfach kleiner als die 
Nachfrage. Dazu kommt noch, dass den Besuchern eine kleine Glass-Türe zur Verfügung stand. Man kann sich ausmalen was 
geschieht, wenn eine solche Menschenmasse anfängt zu drängen...) 

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Kontext, Nr. 1, März 2004 

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Seite 14 

Varia, Internetlinks 

I

nteresse an den deutsch-polnischen 

Beziehungen und Lust, am einem schö-
nen Wochenende in Bayern darüber mit 
unseren Nachbarn zu diskutieren? 

Die Georg-Vollmar-Akademie lädt zu einem deutsch-polnischen Treffen Nachbar Polen - ganz nahe 
und doch so fern 
ein. 

 

Von Berlin bis zur Grenze Polens braucht die Regionalbahn nur eine Stunde. Polen, eine junge, dyna-
mische Gesellschaft im Aufbruch, unser wichtigster Nachbar im Osten, mit dem uns viel verbindet – der 
uns aber doch sehr fremd wurde. Im Seminar wollen wir – Deutsche, Polinnen und Polen gemeinsam – 
eine Annäherung versuchen und mehr voneinander erfahren. 

 

Themen: 
Blick in die Geschichte – Lech Walesa, Solidarnosc und die polnische Demokratie heute – Wirtschafts - und Sozialdaten der Gesell-
schaft Polens – Deutschland und Polen: Fakten und (Vor-)Urteile – deutsch-polnischer Kulturaustausch – die EU und unsere östli-
chen Nachbarn – Deutschlands Interessen an einer EU- Erweiterung. 
 
Wann? Im Herbst 2004 
Wo? In Kochel am See (Bayern) 
Kosten? Keine! 
 
Unter diesen Adressen gibt es näheres: 
http://www.vollmar-akademie.de/details.php?semnr=4807_2004&select=&thema=&monat=&jahr=&last 
http://http://www.kontext.inten.pl/marz04/info.doc 
http://
http://www.kontext.inten.pl/marz04/Anmeldeformular.doc 
http://
http://www.kontext.inten.pl/marz04/programm.doc 

Kontext im Internet (mit Link zum Forum): 
http://http://www.kontext.inten.pl/ 
Direkt zum inoffiziellen Diskussionsforum der Studenten des IFG 
http://http://www.kontext.inten.pl/phpbb2/index.php 
Seite unseres Instituts  - hier findet Ihr sehr viele nützliche Links 
http://main.amu.edu.pl/~ifguam/index.htm 

Teatr Wielki im. Stanislawa Moniuszki w Poznaniu 

3 kwietnia – 1 maja 2004 

 

sobota, 3 kwietnia, godz. 19.00 

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann Ondyna (Undine) Premiera 

Teatr Wielki, Poznan 

 

niedziela, 4 kwietnia, godz. 11.00  

XC Poznanskie Warsztaty Operowe: 
Poznanskie lata E.T.A. Hoffmanna 

niedziela, 4 kwietnia, godz. 19.00  

Ku pokrzepieniu – fantazja.  

Realista i fantasta E.T.A. Hoffm ann  

i jego zwiazki z niemieckim romantyzmem. 

wyklad Rainera Lewandowskiego, Bamberg 

 

poniedzialek, 5 kwietnia, godz. 19.00  

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann Der Sandmann (Piaskun) 

Hoffmann-Theater, Bamberg 

 

wtorek, 6 kwietnia, godz. 19.00  

Polsko-niemieckie konfrontacje wokalne  

Mlodzi solisci polscy i niemieccy w polskim i niemieckim repertuarze 

wokalnym. 

 

sroda, 7 kwietnia 2004, godz. 18.00 

Jacques Offenbach Opowiesci Hoffmanna – prezentacja filmu z 

udzialem Placido Domingo  

komentuje red. Piotr Nedzynski  

 

czwartek, 8 kwietnia, godz. 17.00  

Richard Wagner Parsifal 

Teatr Wielki, Poznan 

wtorek, 13 kwietnia, godz. 19.00  

Clown Gottes 

Gregor Seyffert & Compagnie, Berlin 

 

sroda, 14 kwietnia, godz. 19.00  

Swieta wiosna. Opowiesc o Waclawie Nizynskim 

Teatr Wielki – Opera Narodowa, Warszawa 

 

piatek, 16 kwietnia, godz. 19.00  

Krzysztof Penderecki Diably z Loudun 

Teatr Wielki, Poznan 

 

piatek, 23 kwietnia, godz. 19.00  

sobota, 24 kwietnia, godz. 19.00 

Jean-Philippe Rameau Les Indes galantes 

Orkiestra XVIII Wieku, dyr. Frans Brüggen 

 

piatek, 30 kwietnia, godz. 19.00 

Ludwig van Beethoven IX Symfonia Spektakl galowy 

Teatr Wielki, Poznan 

 

sobota, 1 maja, godz. 19.00 

Ludwig van Beethoven IX Symfonia Premiera  

z okazji przystapienia Polski do Unii Europejskiej 

Teatr Wielki, Poznan 

Program Festiwalu Hoffmannowskiego 

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Roman von Peter Henning 

 

Waagerecht 
 
6.  im __________ - blitzschnell, im Nu. 
7.  Vereinigung der kommunistischen Parteien (Kurzwort). 
9.  __________ incognita. 
10.den __________ auf den Kopf treffen. 
11.Landwirtschaftlicher Betrieb zum Anbau von Nutzpflanzen. 
12.Jean Paul __________ 
14.Christliche Gruppenbewegung von W. Booth 1865 geründet. 
16.Formblatt. 
 
Senkrecht 
 
1.  Antonym zu "gehaltvoll"  
2.  Griechische Inselgruppe der südlichen Sporaden 
3.  ins Gleichgewicht bringen 
4.  nicht christliche Religionswelt 
5.  "Das __________ "Satire vo n Sebastian Brandt. 
8.  aus dem Franz. : musikalisches Bühnenstück mit Ballett 
13.Einsiedler 
15.in der griechischen Mythologie: der das Himmelsgewölbe tragender Titan 
 

Hanka 

 

Kontext, Nr. 1, März 2004 

www.kontext.inten.pl 

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